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18.04.2024

Wohnen im Alter - Barrierefrei leben als Senior

Viele Menschen möchten so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Ihr Zuhause, in dem sie oft jahrzehntelang gelebt haben, ist für sie mehr als nur ein täglicher Aufenthaltsort; es ist auch ein Speicher persönlicher Erinnerungen.   Die eigene Wohnung ist meist ein Ort voller Erinnerungen und wichtiger Momente im Leben. Im Laufe der Zeit baut man nicht nur emotionale, sondern auch finanzielle Bindungen zu diesem Ort auf, indem man Investitionen tätigt, die den Wert des Hauses erhalten oder steigern. Das eigene Haus ist somit nicht nur ein Zeugnis der persönlichen Lebensgeschichte, sondern auch eine Quelle finanzieller Sicherheit.   Die Lebensumstände können sich jedoch ändern. Aktivitäten, die mit 30 Jahren noch mühelos waren, wie z.B. das Treppensteigen, können mit 70 Jahren zu einer großen Herausforderung werden. Das Wohnen im Alter gestaltet sich daher oft schwierig.  

Doch auch hier gibt es Lösungen.

 Ein barrierefreier Umbau verbessert die Lebensqualität der Bewohner und Besucher einer Immobilie erheblich, insbesondere für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen. 

Quelle:https://unsplash.com/de/fotos/person-mit-schwarzem-und-silbernem-mikrofon-6W1voPFLfrc

Was ist barrierefreies Wohnen?

Wohnungen sollten barrierefrei gestaltet sein, damit Menschen aller Altersgruppen trotz körperlicher Einschränkungen ihre Selbständigkeit bewahren können. Eine barrierefreie Wohnung kommt nicht nur Menschen mit körperlichen Behinderungen oder älteren Menschen zugute, sondern minimiert auch die Unfallgefahr für Kleinkinder und fördert das allgemeine Wohlbefinden durch eine optimale Raumnutzung. Die Bedeutung einer barrierefreien Wohnung wird besonders deutlich, wenn sich die Lebensumstände ändern. Es empfiehlt sich, die Barrierefreiheit bereits bei der Planung eines Gebäudes zu berücksichtigen, da nachträgliche Änderungen oft teurer sind und bauliche Herausforderungen mit sich bringen können, so die Schweizer Seniorenplattform Helvetic Care. Insbesondere Bäder, Küchen und Eingangsbereiche sollten barrierefrei gestaltet werden.

Tipps für das barrierefreie Wohnen

Bevor große Umbauten vorgenommen werden, können bereits einfache Maßnahmen große Verbesserungen bringen.   Schon kleine Anpassungen können das Leben mit einer Behinderung wesentlich erleichtern. Um den Alltag barrierefrei zu gestalten, gibt es einige einfache Schritte, die Sie beachten können. Hier einige Tipps, die Ihnen und Ihren Angehörigen ohne großen Aufwand und hohe Kosten helfen können:  

Entrümpeln

Dinge, die herumstehen und keinen praktischen Nutzen haben, sollten entfernt werden. Es ist sinnvoll, unnötige Gegenstände wie Blumentöpfe auf Treppen oder dekorative Beistelltische zu entfernen, um mehr Platz und Bewegungsfreiheit zu schaffen.  

Sitze und Betten erhöhen

Mit zunehmendem Alter kann das Aufstehen aus Sesseln oder Betten schwieriger werden. Möbel mit höheren Sitzflächen erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen. Sie können niedrige Möbel durch höhere ersetzen oder vorhandene Möbel von einem Schreiner mit höheren Beinen ausstatten lassen.  

Fenstergriffverlängerungen benutzen

Fenstergriffverlängerungen erleichtern Rollstuhlfahrern das Öffnen und Schließen von Fenstern. Es gibt fest montierte und mobile Verlängerungsgriffe. Noch komfortabler sind elektrische Fensterantriebe, die nachgerüstet und per Fernbedienung bedient werden können.  

Stolperfallen beseitigen

Fußabstreifer oder Fußmatten sollten fest im Boden verankert oder bodengleich eingelassen werden, um Stolperfallen zu vermeiden. Auch rutschhemmende Bodenbeläge und Beschichtungen können Stürze verhindern und für mehr Trittsicherheit sorgen.  

Hilfsmittel griffbereit aufbewahren

Hilfsmittel wie Knopfleisten oder Schuhanzieher sollten in der Nähe des Eingangs oder der Garderobe bereit liegen. Auch ein Rollator mit Einkaufskorb sollte in der Nähe der Haustür stehen, um den Alltag zu erleichtern. 

Quelle:https://unsplash.com/de/fotos/frau-tragt-gelbes-und-rosa-geblumtes-kleid-mit-karotten-F98Mv9O6LfI

Wie sieht es mit den Regularien aus?

In der Schweiz und in Deutschland gibt es gesetzliche Regelungen, die den barrierefreien Umbau von Wohnungen und öffentlichen Gebäuden vorschreiben. Ziel dieser Regelungen ist es, Menschen mit Behinderungen oder Mobilitätseinschränkungen den Zugang und die Nutzung zu erleichtern. Hier einige Details zu den Regelungen in beiden Ländern:

Schweiz:

 

Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG):

Dieses Gesetz soll Diskriminierungen verhindern und die Integration von Menschen mit Behinderungen fördern. Es verpflichtet öffentliche und private Organisationen, angemessene Vorkehrungen zu treffen, um die Zugänglichkeit zu gewährleisten.  

Baurecht:

Das Baurecht ist in der Schweiz kantonal geregelt. Viele Kantone orientieren sich dabei an der Norm SIA 500, die spezifische Anforderungen an hindernisfreies Bauen festlegt.  

Finanzielle Förderung:

Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für den hindernisfreien Umbau, z.B. Beiträge der Invalidenversicherung (IV) oder kantonale Förderprogramme.

Deutschland

Behindertengleichstellungsgesetz (BGG):

Das BGG sichert die Rechte von Menschen mit Behinderungen und verpflichtet öffentliche Einrichtungen, barrierefreie Zugänge und Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.  

Technische Baubestimmungen:

Die Vorschriften, insbesondere die DIN 18040, geben detaillierte Hinweise für den barrierefreien Wohnungsbau in Deutschland.  

KfW-Förderung:

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderprogramme an, die den barrierefreien Umbau finanziell erleichtern.  

Landesbauordnungen:

In Deutschland sind die Bauvorschriften von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Daher ist es wichtig, sich vor Ort über die jeweiligen Bestimmungen zu informieren. In beiden Ländern hat Barrierefreiheit einen hohen Stellenwert, um die gesellschaftliche Teilhabe aller Bürger zu fördern. Es wird empfohlen, sich über die lokalen Vorschriften und Fördermöglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls Fachleute für barrierefreies Planen und Bauen zu konsultieren, um alle Anforderungen korrekt umzusetzen.

Fazit

Barrierefreies Wohnen ist von grundlegender Bedeutung, um Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen Bedürfnissen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Es bietet nicht nur Komfort im Alltag, sondern auch Sicherheit, insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen.   Schon kleine Veränderungen können die Wohnqualität erheblich verbessern, ohne dass große bauliche Maßnahmen erforderlich sind. Das Entfernen von überflüssigem Mobiliar, das Erhöhen von Sitzgelegenheiten und Betten, das Anbringen von Fenstergriffverlängerungen, das Beseitigen von Stolperfallen und das praktische Anordnen von Gebrauchsgegenständen in der Nähe des Eingangs sind Beispiele für solche einfachen Maßnahmen.   Ideal ist es, die Barrierefreiheit bereits in der Planungsphase eines Gebäudes zu berücksichtigen, um später notwendige Anpassungen zu vermeiden. Fachleute für barrierefreies Planen und Bauen können dabei wertvolle Hilfe leisten und sicherstellen, dass alle notwendigen Kriterien berücksichtigt werden. Barrierefreies Wohnen ermöglicht es Menschen, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und ihren Lebensstandard zu erhalten.  

Autor:   Helvetic Care AG.  

Helvetic Care versteht sich als Bewegung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Auf der digitalen Plattform helveticcare.ch wollen wir Menschen zu Themen rund ums Älterwerden informieren, diese untereinander vernetzen und ihnen konkrete Angebote und Beratung vermitteln.